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Dieses Buch ist keine Jugendlektüre! Es enthält Stellen, die  bei sensiblen Menschen Abscheu und Ekel erregen könnten. Ich habe mich aber als Autor bemüht, die einzelnen Szenen möglichst wirklichkeitsnah darzustellen. Snuff-Videos, also Videos die die Folterung und anschließende Tötung von Menschen zeigen, werden angeblich in einigen asiatischen Ländern und auch in Ländern des ehemaligen Ostblocks produziert. Die dazugehörende Rahmenhandlung basiert auf der literarischen Freiheit und hat mit wirklichen Geschehnissen oder Personen nichts zu tun.

><Tot ce vom muri>

Ratlos blickte die junge Mitarbeiterin in der Zentralkanzlei des Landeskriminalamtes Wien auf die Nachricht, die das LKA Wien am heutigen Tag erreicht hatte. Die Zentralkanzlei erfüllt auch die Funktion der Posteinlaufstelle und es obliegt ihren Mitarbeitern, die eingelangte Post an die zuständigen Abteilungen weiterzuleiten.

Zwar kam die Mehrheit der Nachrichten schon über E-Mails und teilweise auch Faxe herein, aber hin und wieder waren auch ganz altmodische Briefe dabei. So wie eben dieser.

Eine krakelige und anscheinend von jemand verfasst, der das Schreiben nicht so gewöhnt ist. Mit Bleistift auf einer herausgerissenen Seite von einem Schulheft. Am Kuvert stand ebenfalls mit Bleistift >An die Polizei<. Ein denkender Postler hatte den Brief an das LKA weitergeleitet. Ein nichtdenkender hätte ihn wahrscheinlich als unzustellbar klassifiziert und weg geschmissen.

Trotz des denkenden Postbeamten wusste die Beamtin in der Zentralkanzlei mit der Botschaft nichts anzufangen. Sie verstand ja den Inhalt gar nicht. Was sollte sie also mit dem Geschreibsel anfangen?

Hilfesuchend wandte sie sich an die Kollegin, die mit ihr das Büro teilte. „Schau, was ich da habe.“ Sie reichte ihr den Zettel hinüber.

Die Kollegin, zwei Jahre vor der Pensionierung, warf einen kurzen Blick darauf: „Das kann ja keiner lesen! Schmeiß weg. Wahrscheinlich ein blöder Witz von irgendwelchen Gschroppen.“ Damit wandte sie sich wieder ihren eigenen Dingen zu.

„Und wenn es kein Witz ist?“

„Ah geh! Solche Blödheiten habe ich schon kiloweise gekriegt. Alle habe ich in Ablage Drei entsorgt. Die das schreiben sind Typen, denen fad im Schädel ist. Die wollen uns doch nur damit sekkieren. Glaub mir, ich hab Recht!“

„Ich will zumindest wissen, was da drauf steht. Irgendwer in dem Haus wird das ja entziffern können.“

Sie nahm den Zettel samt dem Kuvert und ging damit ins Referat L 1.4. Dort arbeiten die Kollegen, die für Minderheiten und Ausländerfragen zuständig sind. Sie hoffte, dort jemand aufzugabeln, der das verstehen würde.

Im Referat L 1.4. herrschte Hochbetrieb. War ja auch kein Wunder, bei der Vielzahl der Menschen, die das Land gerade aufnahm, registrierte und verteilte. Bei so einer großen Zahl von Hilfesuchenden waren auch immer einige dabei, die nicht unbedingt zu den Guten gehörten.

 Autoeinbrüche, Ladendiebstähle, Belästigung von Frauen, Schlägereien untereinander und dergleichen mehr, waren die hauptsächlichen Delikte, mit denen sich das Referat herumschlagen musste.

Der Referatsleiter hatte zwar schon mehrere Male um personelle Aufstockung gebeten, wurde aber immer wieder vertröstet. Das knappe Budget ließe es eben nicht zu, dass man mehr sprachkundige und fähige Beamte einstellen konnte. Also taten die Beamten ihr Bestes, machten Überstunden en masse und verzichteten teilweise auch auf das Wochenende.

In L 1.4. ging es zu, wie im Warteraum eines internationalen Flughafens. Einige Verdächtige, in Handschellen, wurden befragt, fast ununterbrochen läutete irgendwo ein Telefon und durch die Luft schwirrte ein babylonisches Sprachengewirr wie bei einer UNO Generalversammlung.

Niemand beachtete sie. Also ließ sie einen Brüller los: „Kann mir bitteschön jemand helfen?“

Ein älterer Polizist erbarmte sich ihrer. „Was brauchst denn Kollegin?“

Sie drückte ihm den Zettel in die Hand. „Was steht da?“

Der Beamte warf einen kurzen Blick darauf. „Wart ein Wengerl.“ Er ging damit zu einem anderen Beamten, der gerade zwei Albaner verhörte. „Schau mal, das schaut mir sehr albanisch aus.“

Der andere Beamte warf einen kurzen Blick darauf: „Das schaut nicht nur albanisch aus. Das ist albanisch.“

„Und. Was steht da?“

„Alle werden wir sterben.“

Mit Dank verabschiedete sie sich und ging zurück zu ihrem Schreibtisch. Froh war sie, dass sie nicht da Dienst tun musste.

„Und? “ ätzte ihre Kollegin als sie wieder in der Kanzlei eintraf.

„Ich schick das weiter an die Mordgruppe. Ich glaub, das ist kein Witz!“

Sie tat das und widmete sich dann weiter dem Posteingang.

Es war ein Sonntag, an denen Chefinspektor Mike Riegler, der Star-Ermittler des LKA Wien, ausnahmsweise bei hervorragender Laune war. Er hatte gut und traumlos geschlafen – eine Seltenheit bei ihm, sonst ließen ihn seine unaufgeklärten Fälle meist auch nachts nicht los – freute sich auf das saftige T-Bone-Steak, das gut ein mariniert im Eisschrank auf ihn wartete und auf das Treffen mit seiner Tochter.

Jahrelang hatte er sie nicht gesehen, nur die Alimente immer pünktlich bezahlt. Er erinnerte sich an sie als kleines zierliches Mädchen mit großen Augen und pechrabenschwarzen Haaren; ein Erbe seiner chinesischen Ahnin. Er hatte sich vorgenommen, mit ihr eine kleine Wienexkursion zu machen.

Genau genommen, wusste er gar nicht, wo sie mit ihrer Mutter lebte. Er vermutete in Spanien, da seine zweite Exfrau immer von diesem Land geschwärmt hatte. Aber, wie schon erwähnt, Genaueres wusste er nicht.

In aller Seelenruhe gönnte er sich ein ausgiebiges Frühstück, las dazu die Zeitung, die er, so wie die meisten auch, natürlich nicht bezahlt hatte. Ein schlechtes Gewissen hatte er deswegen nicht. Im Gegenteil, es machte ihm sogar Spaß, die Sonntagszeitung zu stehlen.

Zwei Stunden früher als vereinbart läutete es fordernd an der Wohnungstür. „Himmel, Arsch und Zwirn, „ dachte er. „Wer stört mich denn beim Frühstück?“ Er schlurfte zur Tür, öffnete und erschrak.

Da stand ein Monster! Ein Monster mit knallgrünen Haaren im Irokesenschnitt, am sichtbaren Teil des Körpers vollgepflastert mit Tattoos – wahrscheinlich ist sie überall gepeckt, dachte er. Dazu eine Lederkluft, über und über mit irgendwelchen Metallplättchen bedeckt. Für Riegler ein schrecklicher Anblick. Noch dazu hatte das Monster ein geschätztes Lebendgewicht von über hundert Kilos.

„Nein! „ hoffte er. Das konnte doch nicht seine kleine zierliche Tochter sein – oder?

Das Monster grinste ihn an – auf der Zunge war sie noch dazu gepierct - und sagte: „Hallo Alter! Ich bin’s. Die Cornelia. Deine Conni! “Auf so einen Schock war er nicht vorbereitet. Sein erster Gedanke war, sie zu erschießen.

Seit seiner Fast-Hinrichtung mit anschließender Kremierung in der beschissenen Stern-Klinik hatte er sich wieder angewöhnt, die Dienstwaffe immer und überall mitzuschleppen. Man konnte ja nicht wissen.

Statt zu schießen, wies er stumm dem Monster den Weg hinein. Sie latschte exakt hin zu seinem Frühstücksplatz, schmiss dabei den mitgeführten Rucksack auf sein Bett und setzte sich mit ausgestreckten Beinen hin.

„Springerstiefel mit Stahlkappen trägt sie auch noch„ fiel ihm auf. Er hatte immer noch kein Wort gesagt.

„He Alter, bist Du stumm?“

„Nein, nein! Nur etwas überrascht. Sogar sehr überrascht. Du bist die Cornelia? Wirklich? Ich habe Dich ganz anders in Erinnerung gehabt.

„Ach, scheiß auf Deine Erinnerung. Jetzt bin ich da und ich bleibe. Für mindestens vier Wochen. – Wo ist denn der Aschenbecher?“

Sie blickte sich suchend um, fand ihn, holte aus ihrem Rucksack einen Joint hervor, zündete ihn an und paffte genüsslich.

„Bist Du denn verrückt? Du kannst doch da keinen Joint rauchen. Ich bin Polizist. Weißt Du das nicht? „

„Mach Dir nicht ins Hemd, Alter! Ist mir doch scheißegal, ob Du Bulle bist oder nicht.“ Ungerührt paffte sie weiter.

Wäre doch klüger gewesen, sie gleich abzuknallen, dachte Riegler bei sich. Stattdessen fragte er sie: „Schon was gegessen? „

„Nö, keinen Hunger. Hast Du Bier da?“

Ein Bier! Und das am Morgen!  Natürlich hatte er keines. Er mochte kein Bier. Wenn er was mochte, dann war es süßer Wein. Am liebsten griechischen. Aus Samos.

„Nein! Aber warte! Ich hole Bier!“

Innerlich stöhnend machte er sich auf den Weg zum Supermarkt und erstand ein Sixpack irgendeiner Biersorte.

Sie rümpfte zwar die Nase, als er damit zurückkam: „Caramba, was noch mieseres hast nicht kaufen können? “

Trotzdem öffnete sie die erste Dose und leerte sie in einem Zug. Dann riss sie die nächste auf.

„Säuft wie ein burgenländischer Maurer„ dachte sich Riegler. „Ich habe zwei schöne Steaks im Kühlschrank. Die könnte ich für uns machen. Mit Spiegelei und Bratkartoffel. Möchtest Du?“

Ihre Antwort war ein grausig lauter Furz und dann ein Rülpser: „Caramba! Bist Du ein Kannibale? Wer frisst denn tote Tiere? Ich doch nicht!“

Riegler sagte gar nichts dazu. Sein Gesichtsausdruck hingegen sprach Bände. „Gut, dann werde ich uns einen Tisch in einem vegetarischen Restaurant bestellen!“

Sie nickte wohlwollend!

Was macht dieses Monster bei mir, kam es in ihm hoch? Für sowas habe ich jahrelang gezahlt. Ich bin doch ein fester Trottel. So in etwa waren seine Gedanken. Gottseidank behielt er sie für sich.

Dann läutete unvermutet Rieglers Handy. Fast erleichtert sah er am Display, dass es ein Anruf aus dem Präsidium war. Er meldete sich, sagte einige Male >Jawohl< und drückte das Handy dann weg.

„Tut mir leid. Ich muss dringend ins Präsidium. Eine ganz wichtige Angelegenheit, wie es scheint. Du wartest hier. Ich komme zurück. Sobald ich kann.“

Das Monster schaute ihn blöde an: „Heute ist doch Sonntag – oder?“

„Ja schon. Aber Dienst ist eben Dienst!“

„Na dann!“

Das Monster riss sich das dritte Bier auf und zündete sich einen neuen Joint an.

Riegler war froh, dass er seine Bleibe verlassen konnte.

Das Monster hätte man besser doch gleich erschossen!

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